SAVE THE DATE - 10.05. – 12.05.2024
BURNING ISSUES meets Theatertreffen
Performing Arts & Solidarity
Das Konferenzformat BURNING ISSUES diskutiert bereits seit 2018 existierende Ungleichheiten im Kulturbetrieb. Mit ihrer sechsten Ausgabe rückt sie diesmal das Thema der Solidarität ins Zentrum: Wo sind wir gestartet? Wo stehen wir? Und wo wollen wir hin? Und wer ist eigentlich wir?
An drei Tagen nimmt BURNING ISSUES meets Theatertreffen Solidarität in der Theaterarbeit auf drei Zeitebenen in den Blick: Als Fragen an die geteilte Vergangenheit, an unsere Gegenwart und an unsere gemeinschaftliche Zukunft. Dabei ist eines schon klar, über alle Zeiten hinweg: Ein gerechtes Miteinander in der Theaterlandschaft hat weder eine Halbwertszeit, noch ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Für Solidarität verpflichten wir uns fristlos.
Gemeinsam mit dem Szenografie-Bund und angedockt an drei Häuser der Darstellenden Künste zeigt BURNING ISSUES, dass Solidarität kein einseitiges, sondern ein komplexes, vielschichtiges Denken und Arbeiten im und mit Theater bedeutet, um komplexen Herausforderungen resilient und vor allem miteinander zu begegnen.
In einem Jetzt der sich überlagernden Krisen, Konflikte und Kriege lädt BURNING ISSUES 2024 alle Theaterakteur*innen deshalb zu einem Innehalten ein. Um uns gemeinsam an Schlüsselmomente des Wir in der Vergangenheit zu erinnern, aktuelle Debatten des Miteinanders in unserer Gegenwart fortzuführen und das Gemeinsame in der Zukunft einer solidarischen Theaterarbeit zu imaginieren.
Anmeldung hier
Bild: Rebecca Rütten
Programm
FR, 10.05.2024
SOLIDARITÄT MIT UNSERER VERGANGENHEIT
Revisiting statt rechter Revisionismus: Hier gibt Theater sich selbst ‘ne Party.
Jetzt wird sich auf die Schulter geklopft und die erreichten Meilensteine der letzten Jahre befeiert! Gemeinsam möchten wir uns an das erinnern, was in der Theaterarbeit vor Jahren noch undenkbar und heute schon quasi selbstverständlich geworden ist. Dafür kommen Verbände, Initiativen und Einzelakteur*innen zusammen in den Austausch über das, was bisher zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Theater- und Kulturlandschaft gemeinsam erreicht wurde.
mit
DJ Aleksandra Skwarc und Angela Richter
in Kooperation mit dem Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien, dem Netzwerk-Regie, dem Szenografie-Bund, dem BFDK, dem Ensemble-Netzwerk & dem awareness-Team von act aware e.v.
Kosten: Eintritt frei
Um Anmeldung wird gebeten: Hier anmelden
SA, 11.05.2024
SOLIDARITÄT MIT UNSERER GEGENWART
How are you? How are we? How is us? How soon is now?
Feminismus, Repräsentation, Inklusion, Awareness — Solidarität?! Gemeinsam möchten wir uns fragen: Wie gestalten Akteur*innen und Institutionen der Darstellenden Künste solidarische Praktiken im Angesicht aktueller Herausforderungen und globaler Krisen? Im Austausch zwischen institutioneller und freier Arbeit in den Darstellenden Künsten verschaffen wir uns einen Überblick über die aktuelle Solidarlandschaft in den zeitgenössischen Theaterkünsten.
Für die Teilnahme an einem partizipativen Abfrageformat bitten wir euch, eure Smartphones mitzubringen.
Sprache: in deutscher Sprache, wird simultan in deutsche Gebärdensprache übersetzt
Kosten: Eintritt frei
11:00 - 11:45
Eröffnung
mit
Claudia Roth (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien), Andrea Niederbuchner und Jens Hillje (Künstlerische Leitung Sophiensæle), Nicola Bramkamp & Luca Sonnen (künstlerische Leiterinnen BURNING ISSUES) und Vertreter*innen von FAIRSTAGE
11:45 - 12:30
IMPULSBEITRÄGE
dauerhafte Verunsicherung ≠ kunstfördernd
Zwei der zentralen Forschungsergebnisse von „Systemcheck“ lauten:
Soziale Unsicherheit in den darstellenden Künsten befördert Kreativität nicht, sondern verhindert sie vielmehr. Und: Die Einkommen für Solo-Selbstständige und Hybriderwerbstätige in den darstellenden Künsten sind zu niedrig. So einfach das klingen mag, so komplex sind die Auswirkungen. Folgen sind z. B. Zugangsbarrieren, Altersarmut, Aufschub der Familiengründung oder gleich Ausstieg aus der „Freien Szene“ der Darstellenden Künsten.
Wenn die Gesellschaft ein Interesse an einer vielfältigen und breiten Kunstlandschaft hat, müssen die Rahmenbedingungen für die freie Entfaltung der Kunst geschaffen werden. Hierzu braucht es entsprechend eine gesamtgesellschaftliche Solidarität. Fakten und Zahlen aus „Systemcheck“ zeigen die strukturellen Gründe auf, die unter dem individuellen „Struggle“ liegen.
Öffentliche Gelder finanzieren selbstständige Kulturarbeit. Aber wie?
Die Honoraruntergrenze ist nicht nur eine Frage, die sich die Freien Darstellenden Künste im Speziellen stellen. Für Selbstständige in Kunst und Kultur im Allgemeinen hat ver.di entsprechende Basishonorare entwickelt, die in Zukunft auch Teil von Förderrichtlinien werden sollen. Aus der Perspektive der Gewerkschaftsarbeit zeigt Lisa Mangold in ihrem Impuls, dass Selbstständigkeit im Kunst- und Kultursektor solidarischer gedacht werden kann und muss.
mit
Cilgia Gadola (Projektleitung Systemcheck, Bundesverband Freie Darstellende Künste) & Lisa Mangold (Gewerkschaftssekretärin und Leitung des Bereichs Kunst und Kultur, ver.di)
13.15
ENTSCHULDIGUNG, WO IST HIER NOCHMAL DER AUSGANG?
Wegbeschreibungen von Theorien hin zur Praxis
Werfen wir einen Blick in die jüngere Berichterstattung rund um das Theater, zeigen sich Themen wie Machtmissbrauch, angstvolles Arbeitsklima und starre Hierarchien. Wenn der Kanon auf den Bühnen zwar zeitgenössisch befragt, umgeschrieben und vielschichtiger behandelt wird, scheinen die Umgangs- wie Organisationsformen hinter der Bühne oft noch mit Staub belegt und veraltet zu sein.
Im Gespräch geben die Gäst*innen Einblicke darin, welche subversiven Ansätze, Kritiken und Perspektiven sie in die zeitgenössische Theater- und Kulturarbeit bringen, die sie als solidarische Landschaft verstehen. Mit ihren Perspektiven zeigen sie, dass jener Staub nicht erst jüngst vom Theater und aus dem Kulturbetrieb zu befreien versucht wird, sondern dass es einer kollektiven Anstrengung bedarf, auch hartnäckigen Belag nachhaltig aus dem System zu entfernen.
mit
Thea Hoffmann-Axthelm (Szenografin, Vorständin Szenografie-Bund, Moderation), Mable Preach (Regisseurin, Performerin und Choreografin), Samuel Koch (Schauspieler), Azeret Koua (Regisseurin, Teil des künstlerischen Leitungsteams des Theaterhaus Jena ab der Spielzeit 2024/2025), Lisa Mangold (Gewerkschaftssekretärin und Leitung des Bereichs Kunst und Kultur, ver.di) & Cilgia Gadola (Projektleitung Systemcheck, Bundesverband Freie Darstellende Künste)
Solidarischer Marsch zum Haus der Berliner Festspiele mit Kaffeepause im Haus der Kulturen der Welt
17:00 - 18:00
BEI »KANON« HABE ICH IMMER AN EIN LIED GEDACHT
Warum eigentlich (noch) ins Theater?
“Ich bin nicht mit Theater aufgewachsen […]. Genauso wenig mit den Büchern, die man gelesen haben muss.” Derart offen startet die Video-Kolumne “Mareice Kaiser geht ins Theater” für die Schaubühne. Damit beschreibt Kaiser für viele Menschen das, was inzwischen im Theater- und Kulturbetrieb eine eigene Zielgruppe geworden ist: das sogenannte Nicht-Publikum. Warum gehen wir eigentlich heute noch oder warum überhaupt ins Theater? Wie sich ein Theaterbesuch lohnen kann, der auch ohne bürgerliches Vorwissen um Texte, Dramen und Literaturgeschichte auskommt, zeigt Mareice Kaiser im Gespräch mit Nicola Bramkamp. Dabei kommen zugleich auch Fragen zutage, die den bildungsbürgerlich als selbstverständlich angenommenen Theaterbesuch in einer klassistischen Perspektive betrachten.
mit
Mareice Kaiser (Journalistin, Autorin), Nicola Bramkamp (Moderation, künstlerische Leitung BURNING ISSUES) & Nora Hertlein-Hull (Begrüßung, Leitung Theatertreffen)
Im Anschluss an die Keynote und das Gespräch lädt das Team von BURNING ISSUES die Teilnehmenden herzlich zu einem Ausklang in den Garten der Berliner Festspiele ein.
Sprache: in deutscher Sprache, wird simultan in deutsche Gebärdensprache sowie ins englische übersetzt
Kosten: Eintritt frei
Die Anmeldung findet direkt über die Website des Theatertreffens statt.
SO, 12.05.2024
SOLIDARITÄT MIT UNSERER ZUKUNFT
11:00 - 11:30
MAMA LOVE
Lea Whitcher (Preisträgerin der Kulturellen Auszeichnung für Tanz & Theater der Stadt Zürich) beschäftigt sich in einem Ausschnitt aus ihrer Soloshow «MAMA LOVE» mit den Absurditäten idealisierter und toxischer Bilder des Mutterseins. Inspirierende Kunst, intensive Begegnungen, gute Gespräche – die Transformation könnte schöner nicht starten!
mit
Lea Whitcher (Autorin, Schauspielerin und Musikerin)
11:30 - 12:00
HALLO MORGEN!
Sorgenvolle Worte an eine Zukunft
Die Arbeit im Theater- und Kulturbetrieb ist zum jetzigen Zeitpunkt eine ziemlich exklusive: Die Barrieren, um am Proben- und Produktionsbetrieb sowohl an Institutionen als auch in den Freien Darstellenden Künsten teilhaben zu können, sind komplex und kompliziert zugleich. Wie kommen wir von einer Sorge um den Zugang zum Theater- und Kulturbetrieb hin zu einer Fürsorge mit Zugang für alle?
Anhand von zwei Impulsen startet BURNING ISSUES in den dritten Konferenztag und versammelt mit ihnen erste Perspektiven für eine solidarische Zukunft in Theater und Kultur.
mit
Jorinde Dröse (Regisseurin) & Luca Sonnen (Produzentin, künstlerische Leiterin BURNING ISSUES)
12:00 - 15:00
SOLIDARITÄT MIT UNSERER ZUKUNFT
Von wegen Glaskugel: our tomorrow is a wrecking ball for the now.
Die aktuellen Krisen und Konflikte stellen uns vor gemeinsame Herausforderungen, die Einfluss auf das Jetzt und auch auf zukünftige Generationen haben. Welche Wünsche formulieren wir an den Kulturbetrieb? Wie begegnen wir aktuellen systemischen und gesellschaftlichen Hürden? Wie schaffen wir Umgebungen an unseren Kulturorten, die einladend sind für zukünftige Generationen?
mit
Teresa Monfared (Moderation, Leitung der Geschäftsstelle Szenografie-Bund, Vorstandsmitglied Bühnenmütter), Lasse Scheiba (Dramaturg, Projektleiter Stadt:Kollektiv, Düsseldorfer Schauspielhaus), Jessica Weisskirchen (Regisseurin, Vorstandsmitglied ensemble-netzwerk) & Jorinde Dröse (Regisseurin)
13:00 - 15:00
SOLIDARITY, HANDS ON!
Wie von hier gemeinsam weiter?
Mit wem möchtet ihr ins Gespräch kommen? An welchen Gedanken wollt ihr weiter arbeiten? Welchen Austausch möchtet ihr gemeinsam fortführen? Zu welchen Herausforderungen kannst du, könnt ihr schon Lösungsansätze teilen? Welche Problemstellung beschäftigt dich und euch besonders?
Die sechste Ausgabe von BURNING ISSUES geht am dritten Konferenztag zu Ende. Mit gelebter Solidarität hört es hier aber keineswegs auf. Wir laden herzlich ein zu Gesprächen und Austausch. Gemeinsam gestalten wir so die Zukunft und bilden eine solidarische Gemeinschaft in der Theater- und Kulturlandschaft.
Kammerspiele, Deutsches Theater
18:00 - 18:45
WAR DAS NICHT DIESES BÜHNENBILD MIT DEN STANGEN?
Szenografisches Künstler*innengespräch
Ausgehend von Konzeption und Umsetzung der Bühne und Kostüme für die Inszenierung von „Die Vaterlosen“ sprechen wir über Szenografie als Konzeptkunst, über Abstraktion und den Zauber der freiesten unter den darstellenden Künsten. Wir wollen die Sinne schärfen für eine eigentlich am Theater ziemlich auffällige Kunstform, indem wir bei dem Künstler*innengespräch die Szenografie in den Fokus rücken, über Ästhetik begeistern und zu Wertschätzung und Sichtbarkeit dieses Feldes beitragen.
mit
Pauline Hüners (Kostümbildnerin), Florian Lösche (Bühnenbildner) & moderiert von Thea Hoffmann-Axthelm (Interview, Vorstand Szenografie-Bund und Bühnen- und Kostümbildnerin)
TEAM:
Künstlerische Leitung: Nicola Bramkamp und Luca Sonnen
Kuration: Nicola Bramkamp, Nora Hertlein-Hull, Thea Hoffmann-Axthelm, Teresa Monfared und Luca Sonnen
Produktionsleitung (Organisation und Koordination): Ann-Kristin Meivers
Produktionsleitung (Finanzmanagement und Administration): Franziska Bald
Konzeption und Text: Martin Bien
Organisatorische Mitarbeit: Anne Eigner und Anna Tenti
Grafik-Design und Social Media Management: Denise Neuen
Pressearbeit: Martin Bien, Ann-Kristin Meivers, Luca Sonnen mit Unterstützung des Pressebüros der Berliner Festspiele
BURNING ISSUES meets Theatertreffen – Performing Arts & Solidarity ist ein Projekt von SAVE THE WORLD in Zusammenarbeit mit dem Szenografie-Bund. In Kooperation mit dem Theatertreffen, den Sophiensælen und dem Deutschen Theater Berlin. Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.